Welche Glasart im Schaufensterbereich

Oftmals hat man Schaufenster, die nur einen kleinen Sockel im Außenbereich aufweisen. Ist das Schaufenster von innen nicht öffentlich, so liegt es aber im Außenbereich trotzdem im Verkehrsbereich.

Nachdem die Anforderungen an die Verkehrssicherheit auch durch die DIN 18008 neu bewertet wurden, unterliegt ein Schaufenster in Float keinem Bestandsschutz und muss bei einer Umglasung aus einem „Bruchsicherem Werkstoff“ in Form von VSG oder ESG ertüchtigt werden.

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Short Fact’s – Schaufenster – DIN 18008

Besteht bei der Reparatur von Schaufensterverglasungen Bestandsschutz?

Nein, bei der Reparatur von Schaufensterverglasungen besteht kein Bestandsschutz. Die aktuell gültigen Anforderungen müssen erfüllt werden, insbesondere wenn Sicherheitsglas gefordert wird.

 

Was fordert die Arbeitsstättenrichtlinie (ASR A1.6)?

Die Arbeitsstättenrichtlinie ASR A1.6, veröffentlicht vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, regelt die Anforderungen an das Einrichten und Betreiben von Fenstern, Oberlichtern und lichtdurchlässigen Wänden an Arbeitsstätten. Für bodentiefe Schaufenster wird bruchsicheres Glas oder eine feste Abschirmung wie Geländer, Netze oder Gitter gefordert.

Gelten auch Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV)?

Ja, die Energieeinsparverordnung (EnEV) stellt Anforderungen an den energiesparenden Wärmeschutz und die Anlagentechnik von Gebäuden. Für Schaufenster, die zu Nichtwohngebäuden gehören, gelten diese Anforderungen bei Instandsetzung, wenn die Innentemperaturen über 19 °C liegen.

 

Welchen Einfluss hat der Eurocode auf Schaufensterverglasungen?

Der Eurocode 1 (EN 1991) beschreibt die Einwirkungen auf Tragwerke, einschließlich der horizontalen und vertikalen Lasten auf Glasflächen. Seit dem 1. Juli 2012 ist die Anwendung der Eurocodes in Bauvorhaben verbindlich. Dies beeinflusst die Glasdimensionierung nach DIN 18008, wobei Linienlasten berücksichtigt werden müssen.

Welche Vorgaben enthält die DIN 18008?

Die DIN 18008 behandelt die Regeln für die Bemessung und Konstruktion von Glas im Bauwesen. Sie setzt die europäischen Anforderungen aus den Eurocodes in nationales Recht um. Die Norm beschreibt die Anforderungen an Gebrauchstauglichkeit, Tragfähigkeit und Resttragfähigkeit der Verglasung, einschließlich Lagerung und Haltekonstruktion.

Leichtglas: Vorteile und Nachteile im Vergleich zum Standardaufbau

Aktuell werden wieder verstärkt Dreischeiben-Isoliergläser mit Floatscheiben dünner 4 mm als sogenannte „Leichtgläser“ beworben.

Laut Werbebroschüren sollen sie gegenüber dem Standard-Aufbau aus drei 4 mm Floatscheiben nicht nur leichter sein und ein geringeres CO2-Äquivalent aufweisen, ihnen werden auch mindestens gleiche, teils sogar bessere Glaskennwerte bescheinigt.

Aber kann das stimmen? Weisen solche Leichtgläser gar keine Nachteile gegenüber dem Standard-Aufbau auf?

Quelle: FMK

Naturschutzgesetz in Hessen ist beschlossen – aber was heißt das?

Das Thema Vogelschutz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bereits im Jahr 2023 wurde in Hessen das Naturschutzgesetz beschlossen und am 07. Juni desselben Jahres veröffentlicht. Am Tag nach der Veröffentlichung trat es in Kraft. Gemäß diesem Gesetz müssen bei zusammenhängenden Glasflächen von mehr als 20 m² der Vogelschutz berücksichtigt werden.

Wenn man überlegt was 20 qm Glasfläche sind – ist man hier schnell in der Situation das Thema Vogelschutz in die Planung der Fassade oder des Wintergartens, ja sogar des Kaltdachs mit rundum Verglasung einzubeziehen ist. Andere Bundesländer werden nachziehen.

Der Flachglas – Markenkreis hat hierzu alle Fakten zusammengestellt:

Handwerker muss über Widerrufsrecht aufklären

Quelle: Glas Mayer

Schließt ein Handwerker außerhalb seiner Geschäftsräume einen Auftrag ab, muss er seinen Kunden über das Widerrufsrecht unterrichten – und auf jeden Fall den Kunden darauf hinweisen. Am besten lässt man sich den Hinweis gleich quittieren. Andernfalls kann der Kunde den Auftrag widerrufen, ohne für bereits entstandene Kosten aufkommen zu müssen – auch wenn die Arbeiten längst erledigt wurden. Das hat der Europäische Gerichtshof in einem Urteil erneut bekräftigt.

Kondensat auf der inneren Scheibenoberfläche

Das Problem ist den meisten Menschen bekannt. Wenn es kalt wird, beschlagen die Scheiben. Dies kann mal innen und mal von außen der Fall sein.
Schnell wird dann von Seiten der Bauherrschaft oder der Mieter die neuen Scheiben oder Fenster als schadhaft „reklamiert“. Oftmals werden dann die Fenster oder die hocheffizienten Isolierglasscheiben in Frage gestellt. Doch dabei verhält sich das ganz anders.

Kondensation: Feuchte Luft trifft auf kalte Oberflächen
Kondensation (Niederschlag des Wasserdampfes) tritt dann auf, wenn feuchte Luft auf kalte Oberflächen trifft. Die feuchte Luft kühlt sich ab. Da kalte Luft bekanntlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, bildet der überschüssige Anteil der Luftfeuchtigkeit einen Beschlag an der Oberfläche.
Bei Isolierglas kann der Beschlag an der Innenseite und an der Außenseite auftreten.

Kondensation auf der Raumseite: Feuchträume im Fokus
Feuchträume wie Badezimmer, Küchen oder andere Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit sind besonders betroffen – auch Räume in denen viele Pflanzen oder Aquarien stehen können in Frage kommen. Moderne Fenster sind dichter als alte Fenster. Dadurch gibt es zwar weniger Wärmeverluste, es wird aber auch der Feuchtigkeitsaustausch verhindert.

Hocheffiziente Isoliergläser mindern Innenbeschlag
Hocheffiziente Isoliergläser tragen von sich aus bereits zu vermindertem Innenbeschlag bei. Die dem Raum zugewandte Seite der Scheibe ist nämlich wärmer als bei herkömmlichem Isolierglas. Feuchte Raumluft findet also praktisch keine kalte Glasfläche mehr, an der sich der Beschlag bilden kann. Trotz allem sollte auch bei modernen und deshalb hochdichten Fenstern die Lüftung nicht zu kurz kommen.
Hier ein Tipp vom BMUV zum Thema lüften:
» Richtiges Lüften und Heizen

 

Benetzbarkeit von Scheibenoberflächen

Alle Jahre wieder – kann in bestimmten Jahreszeiten ein besonderes Phänomen entstehen – und man hat es mit der Benetzbarkeit von Glasoberflächen zu tun.

Die Scheiben kondensieren – oftmals im Außenbereich – und plötzlich werden Abdrücke von Saugern, Fingern oder Etiketten sichtbar….. wo kommen die aber so plötzlich her?

In dem ein oder anderen Fall kommt es dann sogar vor, dass der Endkunde dies als Mangel sieht – und die Scheiben reklamieren möchte.

Ich kann vorweg nehmen, dass dieses Phänomen kein Reklamationsgrund darstellt – und lt. der „Richtlinie zu Beurteilung der visuellen Qualität von Glas unter 4.2.5 Benetzbarkeit von Glasoberflächen“ abzulehnen ist.

Aber wie kommt dies zustande?
Das Glas wird bei der Verarbeitung gründlich mit entmineralisiertem Wasser gereinigt und so chemisch – physikalisch hoch aktiviert. Die Oberfläche nimmt danach beim Kontakt mit fremden Materialien (Fett, Handschweiß, Kleber von Etiketten usw.) Auszüge davon auf. Da an diesen Stellen eine andere Oberflächenenergie herrscht – führt dies zu einer unterschiedlichen Benetzbarkeit, welche als typische Eigenschaft von Glas anzusehen ist. Im trockenen Zustand sind diese Scheiben absolut sauber…. wenn die Oberfläche kondensiert – sind diese Rückstände sichtbar….

Durch regelmäßige Reinigung der Oberflächen wird sich die unterschiedliche Benetzbarkeit verflüchtigen. Beschleunigen können Sie dieses Phänomen im Fall der Fälle mit Radora Brillant (kann über uns bezogen werden).

Die VOB/B fordert als Nebenleistung „Rückstandsfreies Entfernen der Klebestreifen, Etiketten, Distanzplättchen oder Glasverbindungsmittel“. Bei den Einflüssen, die zu der unterschiedlichen Benetzbarkeit von Floatglas durch Wasser oder Wasserdampf führen, handelt es sich um keine (sichtbaren) Rückstände im Sinne der VOB, die der Handwerker erkennen und als Nebenleistung entfernen müsste.

Fenster-Kondensat außenFenster-Kondensat innen