Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist eine invasive Stechmückenart, die sich zunehmend in Deutschland ausbreitet. Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu diesem Insekt.
1. Was ist die Asiatische Tigermücke und wie erkenne ich sie? Die Asiatische Tigermücke ist eine kleine (nur wenige Millimeter große), schwarz-weiß gemusterte Stechmücke. Sie ist tagaktiv und gilt als „sehr stechfreudig“. Im Gegensatz zu vielen heimischen Mückenarten sticht sie auch am Tag.
2. Woher kommt die Asiatische Tigermücke ursprünglich? Ihre ursprüngliche Heimat liegt in den Tropen, beispielsweise in Ländern wie Indonesien, Thailand und Vietnam. Sie kam vermutlich als „blinder Passagier“ über den internationalen Waren- und Personenverkehr (z.B. Schiffe, PKW, LKW) nach Europa.
3. Warum breitet sich die Tigermücke in Deutschland aus? Die Asiatische Tigermücke hat sich an unser Klima angepasst. Ihre Eier sind frostresistenter geworden, und die milderen Winter der letzten Jahre in Deutschland begünstigen ihr Überleben. Zudem benötigt sie nur wenig Wasser für die Eiablage und kann sich in verschiedenen Lebensräumen ansiedeln.
4. Welche Krankheiten kann die Asiatische Tigermücke übertragen? Die Asiatische Tigermücke kann verschiedene gefährliche Viren übertragen, darunter das West-Nil-Virus, das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Fieber und das Zika-Virus. Bislang wurde in Deutschland noch kein Krankheitsfall nachgewiesen, der direkt von einer Tigermücke ausgelöst wurde. Eine Übertragung ist nach Einschätzung von Experten nur im Sommer möglich, da die Viren bestimmte Mindesttemperaturen benötigen, um sich in der Mücke zu vermehren.
5. Wo in Deutschland ist die Tigermücke besonders verbreitet? Lokale Vermehrungen wurden erstmals 2014 in Freiburg festgestellt. Mittlerweile gibt es Populationen unter anderem in Rheinland-Pfalz entlang des Rheins, im hessischen Rhein-Main-Gebiet, im Saarland, in Berlin und Thüringen sowie in Baden-Württemberg (z.B. am Bodensee und Rhein).
6. Was sind typische Brutstätten der Tigermücke? Der Tigermücke genügen bereits kleinste Wasseransammlungen zur Eiablage, wie sie beispielsweise in Gießkannen, Blumentöpfen, Regentonnen, demontierten Autoreifen, Schirmständern oder auf Planen vorkommen.
7. Was kann ich tun, um mich vor Tigermücken zu schützen?
- Kleine Wasseransammlungen beseitigen: Leeren Sie regelmäßig Gießkannen, Blumentöpfe und andere Behälter mit stehendem Wasser. Entleeren Sie das Wasser auf dem Rasen oder der Erde, damit die Larven vertrocknen.
- Regentonnen sichern: Decken Sie Regentonnen ab oder behandeln Sie sie mit Bti-Tabletten (ein biologisches Mittel, das die Larven abtötet und für Menschen und Haustiere unbedenklich ist).
- Schutzkleidung tragen: Im Freien empfiehlt es sich, lange, helle Kleidung zu tragen, da Tigermücken dunkle Farben bevorzugen.
- Mückenschutzmittel verwenden: Anti-Mückensprays mit Wirkstoffen wie DEET oder Icaridin können zusätzlichen Schutz bieten.
- Fliegengitter anbringen: Sichern Sie Fenster und Balkontüren mit Fliegengittern.
8. Was sollte ich tun, wenn ich von einer Tigermücke gestochen wurde? Kühlen Sie den Stich, um Juckreiz und Schwellung zu lindern. Wenn nach einem Stich ungewöhnliche Reaktionen wie Magen-Darm-Probleme auftreten oder Sie eine Entzündung vermuten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Wenn Fieber auftritt, ist dies ebenfalls ein Grund für einen Arztbesuch.
9. Helfen Hausmittel oder Ultraschallgeräte gegen Tigermücken? Hausmittel wie Zitronenmelisse, Tomaten- oder Basilikumpflanzen vertreiben Mücken in der Regel nicht. Auch für Ultraschallgeräte, die Mücken akustisch vertreiben sollen, gibt es keine nachgewiesene Wirksamkeit.
10. Wie wird die Tigermücke generell bekämpft? Die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke erfolgt meist durch ein integriertes Management, das die Beseitigung von Brutstätten und den Einsatz von biologischen Larviziden (wie Bti) umfasst. Der Einsatz von Insektengiften wird vermieden, da dies auch heimische Insekten schädigen würde. Viele Kommunen setzen auch auf die Mithilfe der Bevölkerung (z. B. Stadt Groß-Gerau).