Anisotropien im Glas sind optische Effekte, die als bunte und / oder dunkle Flecken, Ringe sowie Streifen sichtbar werden, wenn man durch thermisch vorgespanntes Glas schaut. Diese Phänomene entstehen durch „Spannungsunterschiede innerhalb des Glases“, die beim Härteprozess (dem thermischen Vorspannen) entstehen, insbesondere beim Abkühlen. Unter polarisiertem Licht – wie bei Sonnenlicht in bestimmten Winkeln oder bei Betrachtung durch polarisierende Sonnenbrillen – werden diese Spannungsfelder sichtbar.
Anisotropieen, mittels Polarisationsfilter sichtbar gemacht
Warum sind Anisotropien ein Problem?
In der Praxis sind Anisotropien kein strukturelles Problem – das Glas bleibt stabil und sicher. Sie stellen jedoch ein ästhetisches Problem dar; insbesondere bei großen Glasflächen, Fassaden oder Schaufenstern, kann der Effekt störend wirken.
Was kann man gegen Anisotropien tun?
Es gibt einige Möglichkeiten, das Auftreten von Anisotropien zu minimieren:
- Unter Einsatz von modernster Technik und einem optimierten Vorspannprozess kann sich dieser Effekt reduzieren.
- Einsatz von chemisch vorgespanntem Glas.
- Bei chemisch vorgespanntem Glas wird anstelle von Hitze ein chemischer Prozess angewendet (in einem Bad aus Kaliumsalzen), um die äußeren Glasflächen unter Druckspannung zu setzen. Da dieser Prozess langsamer und gleichmäßiger ist, entstehen weniger Spannungsdifferenzen und somit auch weniger Anisotropien.
- Verwendung von dickerem Glas.
- Dickere Glasplatten sind generell weniger anfällig für Anisotropien, da sich die Spannungen besser verteilen.
- Einsatz von polarisationsresistentem, bzw. polarisationsreduziertem Glas.
- Einige Glashersteller bieten speziell behandelte Gläser an, die weniger empfindlich auf polarisiertes Licht reagieren und somit Anisotropien weniger sichtbar werden lassen. Diese Gläser sind besonders für repräsentative Obejekte geeignet, bei denen die Ästhetik im Vordergrund steht.
Hier handelt es sich nicht um Standardprodukte – und es ist mit längeren Lieferzeiten und Mehrkosten zu rechnen.